GS-Wiechs erhält ein Wildbienenhotel für ihr grünes Klassenzimmer

 Der Naturschutzbund (Nabu) Lörrach und die Kinder der Grundschule Wiechs haben am Mittwoch, den 13.04.2016  im Schulgarten ein Wildbienenhaus aufgestellt.

Im Schulgarten können die Kinder auf vielfältige Weise die Natur erleben. Es gibt eine Kräuterspirale, einen kleinen Teich, einen Barfußpfad und Beete, auf denen die Kinder Gemüse ziehen. In einem gemauerten Ofen wird regelmäßig frisches Brot gebacken. Kinder aus der dritten und der vierten Klasse treffen sich dienstags in der sechsten Stunde zur AG "Grünes Klassenzimmer". Im Winter bauen sie mit der Lehrerin Kristina Moos und dem Förster Helmut Bäckert Nistkästen und Insektenhotels, die sie zu Hause aufhängen können. Vom Frühjahr bis zum Herbst pflegen sie den Garten und beobachten Pflanzen und Tiere. In diesem Jahr wollen sie auch schauen, wer in das Wildbienenhotel einzieht.
Matthias Richter und Rolf Dietrich vom NABU haben das Wildbienenhaus in fast 30-stündiger Handarbeit für die Schule gebaut, die Sparkasse Schopfheim-Zell hat es gesponsert. Das Bauwerk besteht aus einen soliden Holzrahmen mit Dach, in dem Schilf- und Bambusstängel stecken, außerdem Tonsteine und Holzquader mit unterschiedlich großen Löchern. In die großen und kleineren Löcher könnten die Wildbienen ihre Eier legen, erklärte Matthias Richter den Kindern. Die Kinder hörten interessiert zu und stellten viele Fragen. Ob die Wildbienen auch Honig liefern, wollte ein Junge wissen. "Nein, aber sie bestäuben die Blüten", erklärten Richter und seine Nabu-Kollegin Barbara Stecher. Ohne die Bienen könnten Äpfel, Tomaten und andere Früchte nicht wachsen. Wildbienen seien äußerst friedliche Tiere, versicherten der Naturschützer den Kindern: "Ich beobachte sie schon seit Jahren und bin noch nie gestochen worden." Die Kinder schilderten auch eigene Beobachtungen. Ein Junge erzählte zum Beispiel, wie ein Specht im Winter die Larven der Bienen aus seinem Insektenhotel zu Hause herausgepickt hatte.

Der Kontakt zwischen dem Nabu und der Grundschule Wiechs kam über einen Vater zustande, der selbst bei den Naturschützern aktiv ist. Rektorin Rosemarie Jäkel will diese Verbindung auch weiter pflegen. Als die Schulstunde langsam zu Ende ging und die Kinder die Naturschützer noch immer mit Fragen bombardierten, schlug sie vor: "Merkt euch eure Fragen gut. Dann kriegt der Nabu bald Post von uns."

(Quelle BZ)

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Lernen lernen an der Grundschule Wiechs

Ein Vortrag an der Grundschule Wiechs hat Eltern gezeigt, wie sie ihren Kindern "das Lernen lernen". Jens Kühn vom Verein "LVB Lernen" mit Sitz in Berlin sprach in der Sporthalle der Schule über Lerntechniken und Lerntypen. Indem er das Publikum mit einbezog, konnten die Eltern sehr alltagstaugliche Hilfestellungen mit nach Hause nehmen. Der Referent geht von vier Lerntypen aus. Welchem Lerntyp das Kind angehört, gilt es als Eltern herauszufinden. Nicht immer sind allerdings alle Lerntypen klar voneinander abgegrenzt. So kann ein Lerntyp auch verschiedene Eigenschaften vereinen, was die Sache schwieriger macht."Wir benutzen nur einen Bruchteil unseres Gehirns. Wenn man etwas Neues lernt, dann wächst es. Es kann auch weniger werden, wenn man es nicht nutzt", sagte Jens Kühn. Man müsse es sich so ähnlich wie einen Muskel vorstellen, der ja auch trainiert werden muss, um entsprechend gewünschte Leistung zu bringen. Die Gehirnhälften – die linke ist für die Logik zuständig, die rechte für kommunikative und emotionale Bilder – arbeiteten im Wechselspiel zusammen.

"Wer lernt und nicht wiederholt, der braucht gar nicht erst zu lernen", lautete eine seiner Thesen. Der Referent erinnerte die fast 60 Zuhörer daran, Kritik gegenüber dem Kind und seine schulischen Leistungen immer positiv zu formulieren: "Kinder sind ohnehin sehr sensibilisiert für das, was sie falsch machen. Deshalb ist es wichtig, dass sie nicht denken, dass sie es nicht schaffen." Als Eltern sollte man beachten, wie das Gehirn arbeitet. "Das Ultrakurzzeitgedächtnis nimmt maximal sieben Einzelinformationen auf. Das Kurzzeitgedächtnis, das die Zentrale und die Werkstatt des Gehirns ist, bereitet die Informationen für das Langzeitgedächtnis vor", erläuterte Kühn. Etwa 20 Minuten benötige es dafür. Das sei auch der Grund, warum Fernsehen und Computerspiele direkt nach dem Lernen nicht gut seien – lieber 20 Minuten warten, empfahl er: "Eine solche Pause sollte man dem Gehirn gönnen." Beim Lernen sei es wichtig, Strukturen, Gemeinsamkeiten und Kategorien zu erkennen. "Ordnung – da fällt es dem Gehirn leichter, zu lernen. Man kann sich Dinge besser merken", wusste der LVB-Referent. So gab es auch hier praktische Tipps, wie allein schon bei den Hausaufgaben Ordnung und Struktur im Heft erlangt werden können.

Für Eltern sei es wichtig, welcher Lerntyp das Kind sei. Es gebe den logisch-abstrakten, den sicherheitsliebenden, den emotionalen und den kreativ-chaotischen Lerntyp. "Jedes Kind hat alle Anteile in sich. Man muss nur wissen, wie man in den bestimmten Situationen auf den geforderten Lerntyp zugeht, erklärte Kühn. So hat zum Beispiel ein kreativ-chaotischer Lerntyp bessere Voraussetzungen, wenn er das zu Lernende möglicherweise in Bewegung lernt – vielleicht eine Vokabel für eine Treppenstufe? So konnten viele Eltern viele praktische Hilfestellungen mitnehmen.

 

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